Auf den folgenden Seiten möchten wir die in unserer Praxis verwendeten Apparaturen und Behandlungsmethoden vorstellen. Der Quickcheck bietet dabei in Stichworten einen kurzen Überblick über die jeweilige Behandlungsform.

Falls schon eine Beratung stattgefunden hat, können die angesprochenen Möglichkeiten zur Regulierung der Zahn- und Kieferfehlstellungen nochmals nachgelesen werden.

BEGLEITLEISTUNGEN

indirekte Kleben

Quickcheck

  • Behandlungsart: Kleben von Brackets (feste Zahnspange)
  • Behandlungsdauer: ca. 10 Minuten für beide Kiefer
  • Behandlungseffekt: genauere Behandlung, Patientenkomfort

Was ist das indirekte Kleben?

Beim “Kleben“ werden Brackets (feste Zahnspange) an den Zähnen befestigt. Wie der Name schon sagt, gibt es den Unterschied zwischen direktem und indirektem Kleben. Herkömmlich werden die Brackets beim “direkten Kleben“ einzeln auf den Zähnen positioniert, was dazu führt, dass je nach Umständen der Klebevorgang 20-30 Minuten dauert. Beim indirekten Kleben werden auf vermessenen Gipsmodellen die Brackets geklebt. Mit einer Übertragungsfolie werden die Brackets dann je Kiefer auf einmal eingesetzt. Der Klebevorgang reduziert sich auf ca. 10 Minuten.

Wann braucht man das indirekte Klebe?

Wenn die feste Zahnspange (Brackets) an den Zähnen befestigt wird. Mit dem indirekten Klebeverfahren können auch festsitzende Retainer, die hinter den Zähnen befestigt werden, eingegliedert werden.

Wie läuft die Behandlungsmethode “indirektes Kleben“ ab?

Da jedes Bracket an einer bestimmten Stelle jedes einzelnen Zahnes befestigt werden muss, hat es sich bewährt, dies mit einem für den Patienten angenehmeren und genaueren Verfahren vorzunehmen. Es werden Abformungen der Zahnbögen genommen. Diese werden mit Gips ausgegossen. Die Gipsmodelle werden vermessen, um die optimale Position des Brackets zu ermitteln. Auf diese Stelle wird das Bracket geklebt. Der Kleber wird ausgehärtet. Eine Folie wird über das Modell mit den Brackets gezogen und man erhält eine Übertragungsmaske. Die Übertragungsmaske wird mit den darin gefangenen Brackets vom Modell entfernt. Beim nächsten Termin wird der Sitz der Übertragungsmaske am Patienten überprüft und die Zahnoberflächen werden zum Kleben vorbereitet. Die Brackets werden mit einem Schutzlack an den Zähnen befestigt. Wenn der Kleber ausgehärtet ist, werden die Folien von den Zähnen entfernt, und die Brackets bleiben an den Zähnen kleben.

Quickcheck

  • Behandlungsart: Fluorid-Schutzlack/ Bracketumfeldversiegelung
  • Behandlungseffekt: Reduktion des Kariesrisikos, Schutz der Zahnhartsubstanz

Was ist ein Fluorid-Schutzlack?

Der Fluorid-Schutzlack wird flächig auf der Labialfläche (Vorderseite der Zähne) der Zähne aufgetragen, bevor die Brackets der festen Zahnspange geklebt werden. Der Schutzlack gibt fortwährend eine niedrige Dosis an Fluorid an den Zahn ab und senkt dadurch das Kariesrisiko um das Bracket herum.

Wann braucht man den Fluorid-Schutzlack?

Bei der festsitzenden kieferorthopädischen Behandlung kann aufgrund schlechter Mundhygiene eine erhöhte Plaqueansammlung um die Brackets herum gefunden werden. Innerhalb weniger Wochen kann daraus eine Entkalkung des Zahnschmelzes (Demineralisation) werden. Eine Demineralisation des Zahnschmelzes ist die Vorstufe von Karies. Vorsorgemaßnahmen, die nicht die Mitarbeit des Patienten erfordern, sind daher angebracht. Das professionelle Auftragen eines Fluorid-Schutzlsacks zeigt eine effektive Verringerung von Entkalkungen (Demineralisationen).

Wie läuft die Behandlung mit dem Fluorid-Schutzlack ab?

Bevor auf die Zähne die Brackets geklebt werden, wird die Oberfläche des Zahnes gereinigt und mit einem Ätz-Gel zum Kleben vorbereitet. Der Schutzlack wird flächig auf die Vorderseite des Zahnes (Labialfläche) aufgetragen und mit Licht ausgehärtet. Direkt im Anschluss wird das Bracket auf den Schutzlack geklebt. Am Ende der Behandlung wird beim Entfernen der Brackets der Schutzlack von der Zahnoberfläche poliert.

Quickcheck

  • Behandlungsart: Untersuchung des Kiefergelenks, Diagnostik von Kiefergelenkproblemen
  • Behandlungsdauer: ca. 10-30 Minuten
  • Behandlungseffekt: genauere Behandlung, Langzeitstabilität, Prophylaxe, Benennen von Befunden, Bestimmen von Therapiemöglichkeiten

Was ist eine Kiefergelenkuntersuchung?

Es werden die benachbarten Gebiete des Kiefergelenks, die Kaumuskulatur, der Kiefergelenkkopf (Kondylus), die Kiefergelenkbahn, die Knorpelscheibe (Diskus) und deren Bänder nach der manuellen Strukturanalyse von Prof. Bumann untersucht.

Wann braucht man die Kiefergelenkuntersuchung?

In Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass 20 % der jugendlichen Patienten im Bereich des Kiefergelenks versteckte Befunde aufweisen. Durch körpereigene Schutzmechanismen wird vermieden, dass sich diese Befunde durch Knacken und/oder Schmerzen äußern. Es muss sichergestellt werden, dass ein symptomfreies Kiefergelenk durch die kieferorthopädische Behandlung nicht schmerzhaft wird. Veränderungen im Bereich des Kiefergelenks und des Kausystems können dafür sorgen, dass ein geplantes Behandlungsergebnis nicht erreicht werden kann oder ein mühevoll erzieltes Behandlungsergebnis nicht dauerhaft stabil ist.

Wie läuft die Kiefergelenkuntersuchung ab?

Zu Beginn der Untersuchung werden Befunde gesammelt und notiert, Schmerzintensionen und deren Wertigkeit bestimmt. Die Strukturen des Kiefergelenks und verschiedene Mundöffnungsbewegungen werden vermessen. Es werden die benachbarten Gebiete des Kiefergelenks, die Kaumuskulatur, der Kiefergelenkkopf (Kondylus), die Kiefergelenkbahn, die Knorpelscheibe (Diskus) und deren Bänder untersucht, Ursachen von Knacken und Schmerzen ermittelt. Nach Summation aller Ergebnisse wird die Auswirkung auf eine kieferorthopädische Behandlung bestimmt. Gegebenenfalls wird diese auf die Belange des Kiefergelenks abgestimmt. Auch kann eine MRT (Magnetresonanztomographie) zur genaueren Diagnostik notwendig werden.

Langzeitretaine

Quickcheck

  • festsitzende Zahnspange
  • Verweildauer: für immer!
  • Kontrolluntersuchung: beim Hauszahnarzt oder beim Kieferorthopäden
  • Tägliche Tragezeit: 24 Stunden
  • Was muss der Patient beachten: sehr gute Mundhygiene, nichts Hartes essen

Was ist ein Langzeitretainer?

Der Langzeitretainer besteht aus einem Metallbogen, der mit einem speziellen Kleber an der Rückseite der Frontzähne befestigt wird. Der Bogen wird an jedem Frontzahn einzeln befestigt. Der Retentionsbogen wird aus einer Weißgoldlegierung hergestellt.

Wann braucht man einen Langzeitretainer?

Am Ende der aktiven Behandlung. Zähne bewegen sich ein Leben lang. Je nach Stärke der Zahnfehlstellung am Beginn der Behandlung kann vorhergesagt werden, ob sich die Zähne nach der Behandlung in die Ausgangsstellung zurückbewegen möchten. Je stärker die Fehlstellung war, desto wahrscheinlicher werden sich die Frontzähne wieder verschieben. Einige Autoren in Fachzeitschriften fordern generell bei jedem kieferorthopädischen Patienten einen Langzeitretainer. Mit dem Langzeitretainer wird die Zahnstellung der Frontzähne gehalten.

Wie läuft die Behandlung mit einem Langzeitretainer ab?

Es werden Abformungen der Zahnbögen genommen. Diese werden mit Gips ausgegossen. Auf diesen Gipsmodellen werden die Langzeitretainer hergestellt. Eine Folie wird über das Modell mit dem Retainer gezogen und man erhält eine Übertragungsmaske. Die Übertragungsmaske wird mit dem darin gefangenen Retainer vom Modell entfernt. Beim nächsten Termin wird der Sitz der Übertragungsmaske am Patienten überprüft und die Zahnoberflächen werden zum Kleben vorbereitet. Die Klebestellen des Retainers werden mit einem Schutzlack an den Zähnen befestigt. Wenn der Kleber ausgehärtet ist, werden die Folien von den Zähnen entfernt, und der Langzeitretainer bleibt an den Zähnen kleben.